Wie schnell wachsen Haare?

Die Frage Wie schnell wachsen Haare? ist kein übertriebenes Beauty-Gehabe, sondern sollte uns alle beschäftigen. Denn die menschliche Behaarung ist etwas ganz Natürliches und hat viele verschiedene Aufgaben. Im Sommer absorbieren unsere Haare und Körperhaare die UV-Strahlung und schützen unsere Haut vor den schädlichen Wärmestrahlen. Im Winter halten sie uns warm und verhindern, dass der Körper allzu schnell auskühlt.

Bei Regen schützt die Haarpracht vor der Feuchtigkeit und im Sommer, wenn es heiß ist und wir schwitzen, saugen sie die überschüssige Flüssigkeit auf, die der Körper als Schweiß abgibt. Und selbst wenn wir Menschen das nicht mehr so wahrnehmen, für unsere Haustiere ist die menschliche Behaarung ebenfalls wichtig, denn sie gibt den körpereigenen Geruch eines jeden Menschen nach außen weiter.

Weil sich an einem ungesunden Haarwuchs auch erste Anzeichen für sonstiges Unwohlsein des menschlichen Körpers ableiten lassen, sollten Sie die Frage zum Haarwachstum nicht abtun. Allerdings ist das Haarwachstum nicht in jedem Lebensalter gleich. Da mit zunehmendem Alter der Haarwuchs auf dem Kopf nachlässt, ist es vollkommen normal, dass viele ältere Männer eine Glatze bekommen. Im Gegensatz dazu nimmt bei reifen Frauen die Körperbehaarung zu. Es stellt sich ein Damenbart ein und auch an Ohrläppchen und Nase sind kleine Härchen zu entdecken.

Wie schnell wachsen Haare im Durchschnitt?

Wer mit einer gesunden, langen, seidig glänzenden Haarpracht gesegnet ist, wird sich kaum Gedanken über das Haarwachstum machen. Sollten Sie bei sich jedoch vermeintliche Auffälligkeiten entdecken, ist es sinnvoll, bescheid zu wissen, wie schnell Ihre Haare wachsen sollten. Leider lässt sich diese Frage jedoch nicht allgemein beantworten. Denn das Haarwachstum ist genetisch bedingt und somit nicht bei jedem Menschen gleich.

Da die Körperbehaarung wohl am auffälligsten und für jeden Menschen sichtbar ist, legen wir in der Regel auf ein gesundes Kopfhaar den größten Wert. Um zu beurteilen, ob das Wachstum der eigenen Mähne im Normbereich liegt, müssen Sie zunächst die einzelnen Wachstumsphasen Ihrer Haare kennen und verstehen:

  1. Wie lange die erste Phase, die Wachstumsphase, dauert, ist von Alter, Geschlecht, genetischen Faktoren und Ihrer ethnischen Herkunft abhängig. Sie lässt sich am wenigsten genau vorhersagen, denn die Erfahrungswerte liegen zwischen zwei und sechs Jahren. Während der Wachstumsphase bildet sich im Follikel die Haarwurzel und die Haare werden länger.
  2. Die zweite Phase wird als Übergangsphase bezeichnet. Während dieser Zeit hört der Körper auf, die Haarwurzel mit Nährstoffen zu versorgen. Dadurch findet keine Zellteilung mehr statt, die Haarwurzel verhornt und das Haar löst sich. Dieser Abschnitt des Haarwachstums dauert im Durchschnitt zwischen zwei und drei Wochen.
  3. Die Ruhephase benötigt der Haarballen zur Regeneration. Die Haarpapille erneuert sich und die Zellteilung startet. In der dritten Phase befinden sich Ihre Haare im Durchschnitt zwischen zwei und vier Monate. Danach sind alle Vorbereitungen abgeschlossen und der Zyklus startet wieder mit Phase eins.

Da es sich bei der ersten Phase um den längsten Abschnitt handelt, können Phase zwei und drei für eine Durchschnittsangabe vernachlässigt werden. Die allgemeine Aussage muss lauten: Das Haarwachstum dauert in der Regel zwischen zwei und sechs Jahre.

Geschlechterspezifisch lässt sich feststellen, dass dieser Haarzyklus bei Frauen im Allgemeinen länger dauert, als bei Männern. So lässt sich erklären, dass Männer, selbst wenn sie ihre Haare nicht schneiden, nur selten eine so lange Mähne wachsen lassen können, wie Frauen. Da ihr Zyklus kürzer ist, erreichen die Haare früher die zweite und dritte Phase und fallen rascher aus.

Die gleiche Situation ergibt sich mit dem Alter. Denn auch bei älteren Menschen (männlich und weiblich) ist der Haarzyklus kürzer und die Haare fallen früher aus. Ist das Haar gar nicht mehr in der Lage, eine neue Haarwurzel zu bilden, entsteht eine Glatze.

Übrigens ist es ein Mythos, dass das menschliche Körperhaar auch nach dem noch Tode wächst. Der angebliche Bartwuchs, der manchmal bei Toten festgestellt wird, entsteht durch eine Täuschung. Da die Haut nach dem Ableben eines Menschen schrumpft, kommen die kleinen Härchen ein Stück weiter zum Vorschein und es sieht so aus, als sei ein Bart gewachsen.

Wie schnell wachsen Haare?

Wie schnell wachsen Haare im Monat?

Um ein monatliches Haarwachstum vorhersagen zu können, muss natürlich wieder vom Durchschnittswert ausgegangen werden. Der genaue Wert ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Außerdem müssten Sie genau genommen zusätzlich die Tages- und Jahreszeit berücksichtigen.

Denn im Sommer wachsen die Haare schneller, als im Winter. Und auch bei Tage schreitet das Haarwachstum rascher voran, als nachts. Allerdings sind diese Unterschiede im Vergleich zum allgemeinen Haarwuchs so gering, dass sie ebenfalls vernachlässigt werden. So ergibt sich:

  • Im Durchschnitt wächst jedes Kopfhaar in seiner Wachstumsphase zwischen 0,3 und 0,5 Millimeter pro Tag.
  • Das ergibt auf den Monat umgerechnet ein durchschnittliches Haarwachstum von einem oder 1,5 Zentimetern.
  • Und im Jahr werden Ihre Haare zwischen 12 und 15 Zentimeter länger.

Möchten Sie anhand einer allgemeinen Formel kontrollieren, ob Ihr Haarwachstum im Normbereich liegt, oder hat der Frisör zu viel abgeschnitten und Sie möchten wissen, wie lange es dauert, bis die Mähne nachgewachsen ist, gehen Sie folgendermaßen vor:

Berechnen Sie die benötigte Wachstumslänge, indem Sie von der Wunschhaarlänge die jetzige Haarlänge abziehen:

Wunschhaarlänge – jetzige Haarlänge = benötigte Zentimeter Haarwachstum

Beispiel: Sie wünschen sich 60 Zentimeter lange Haare. Im Moment beträgt Ihre Haarlänge jedoch nur 35 Zentimeter. Nach der Formel (60 – 35 = 25) errechnen Sie, dass Sie ein Haarwachstum von 25 Zentimetern benötigen.

Wird nun von einem durchschnittlichen Haarwachstum von 13 Zentimetern jährlich ausgegangen, entsteht die Formel:

Benötigte Zentimeter Haarwachstum / 13 = Wartedauer

Beispiel: Um das oben aufgeführte Beispiel fortzuführen, gilt nun: 25 / 13 = 1,92 Jahre. Das heißt, es dauert fast zwei Jahre, bis Sie Ihre Wunschhaarlänge von 60 Zentimetern erreicht haben.

Allerdings sollten Sie bedenken, dass es sich auch bei den Formeln um stark verallgemeinerte Werte handelt. Ebenso, wie in Einzelfällen auch Wachstumslängen von 2 oder gar 2,5 Zenitmetern monatlich erreicht werden können, ist es möglich, dass Ihre Haarpracht sich nur um 0,6 oder 0,8 Zentimeter im Monat verlängert.

Sorgen machen sollten Sie sich erst, wenn Sie feststellen, dass Ihre Mähne in einem halben Jahr weniger als 3 oder knappe 4 Zentimeter gewachsen ist. Denn um die maximale Wachstumslänge Ihrer Haare im Monat zu erreichen, müssen alle Zeichen günstig stehen. Das bedeutet, Sie müssen schon genetisch bedingt zu einem starken Haarwachstum neigen. Zusätzlich sollten Sie weiblich sein, ein bestimmtes Alter noch nicht überschritten haben und einen gesunden Lebensstil pflegen.

Faktoren für das Haarwachstum

Folgende Bedingungen spielen für das Haarwachstum eine wichtige Rolle:

  1. Geschlecht: Für Ihr Haarwachstum ist es nicht unerheblich, ob Sie männlichen oder weiblichen Geschlechts sind. Denn da die Wachstumsperiode bei Männern kürzer ist, als bei Frauen, haben die Haare nicht so lange Zeit, um zu wachsen. Sie fallen eher aus und können folglich nicht die gleiche Länge erreichen, wie die weiblichen Kopfhaare.
  2. Alter: Auch das Alter ist ein Faktor, der Ihr Haarwachstum stark beeinflusst. Denn mit zunehmendem Alter verkürzt sich nicht nur die Wachstumsphase, sondern es kann sogar soweit führen, dass bei manchen Männern das Wachstum vollkommen zum Erliegen kommt. Dann wachsen keine neuen Haare mehr nach und Sie bekommen eine Glatze.
  3. Ethnische Zugehörigkeit: Für das Haarwachstum spielt es ebenfalls eine Rolle, welcher ethnischen Gruppierung Sie angehören. So wächst die Haarpracht von Europäern beispielsweise schneller, als das Haar von Afrikanern. Und das Haarwachstum von Menschen, die der asiatischen Gruppe angehören ist wiederum schneller, als das der Europiden.
  4. Kopfhaare / Körperhaare: Außerdem ist es ebenfalls wichtig, ob es sich um Kopfhaare oder um die Körperbehaarung handelt, wie schnell das Wachstum voranschreitet. Schließlich wäre es schon sehr seltsam, wenn unsere Achselhaare, die Augnbrauen oder die Wimpern genauso lang würden, wie das Kopfhaar.
  5. Lebensstil: Last but not least beeinflusst auch der Lebensstil unser Haarwachstum. Wer sich gesund ernährt und seinem Körper ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zuführt, kann damit auch sein Haarwachstum positiv beeinflussen. Denn wie Sie auf der Seite Vitamine für die Haare nachlesen können, fördern Vitamine das Haarwachstum.

Tipps: So wachsen Haare schneller

Ernährung / Lebensstil: Damit die Faktoren für ein kräftiges Haarwachstum günstig stehen, müssen Sie auf Ihre Ernährung und Ihren Lebensstil achten. Exzessive Ausschweifungen schaden dem Haarwachstum ebenso, wie eine ungesunde Ernährung. Verzichten Sie daher auf Fast Food wie Hamburger, Pommes und Coca Cola. Versuchen Sie, das Rauchen einzuschränken und vermeiden Sie, Alkohol- oder andere Drogenexzesse.

Stress: Auch Stresssituationen sind dem Haarwuchs nicht förderlich. Das heißt natürlich nicht, dass Sie dem Alltag gänzlich entfliehen sollen. Denn um die täglichen Problemchen werden Sie nicht herumkommen. Aber Sie können versuchen, alles etwas lockerer anzugehen und sich auch von größeren Schwierigkeiten nicht sofort aus der Bahn werfen zu lassen.

Haarkur: Und selbstverständlich ist es nicht irrelevant, ob Sie Ihren Haaren Gutes tun. Eine regelmäßige Haarkur, die der Kopfhaut wichtige Nährstoffe zuführt, gehört zu jeder Haarpflege. Sollte es Ihnen aus Zeitmangel nicht möglich sein, Ihre Haarpracht einmal wöchentlich mit einer Haarmaske zu verwöhnen, so nehmen Sie sich doch wenigstens alle zwei Wochen die Zeit. Wie Sie eine Haarkur selber machen können, finden Sie auf der Seite Haarmaske selber machen

Durchblutung fördern: Für ein gesundes Haarwachstum ist es besonders wichtig, dass Ihre Kopfhaut gut durchblutet wird. Mit einer täglichen Kopfhautmassage lässt sich eine gute Kopfhautdurchblutung unterstützen. Neben den zarten Knetbewegungen, die Sie mit Ihren Fingerspitzen ausführen, trägt ein selbstgemachtes Haarwasser aus Thymianöl und Rosmarinöl ebenfalls zur Durchblutungsförderung bei.

Haarwasser selber machen: Sie benötigen folgende Zutaten: 100 ml klarer Schnaps (Korn oder Wodka), 5 Tropfen ätherisches Thymianöl und 15 Tropfen ätherisches Rosmarinöl. Und so wird’s gemacht: Träufeln Sie die ätherischen Öle in ein kleines, dunkles Fläschchen mit Schraubverschluss. Gießen Sie anschließend den Schnaps dazu und schütteln Sie das Fläschchen einmal gut durch. Dann lassen Sie die Mischung für zwei bis drei Tage ruhen, dass die Wirkstoffe Zeit haben, sich im Alkohol zu lösen. Zur Anwendung beträufeln Sie Ihre Fingerspitzen mit wenigen Tropfen Ihres Haarwassers und massieren mit leichtem Druck die Kopfhaut.

Möchten Sie noch mehr Tipps, wie Sie das Haarwachstum günstig beeinflussen können, dann lesen Sie auf der Seite Haare schneller wachsen lassen weiter.