Haare richtig föhnen
Ob Sie den Föhn als reinen Haartrockner benutzen oder als praktisches Styling-Instrument, die Zeiten für das Heißluftgebläse ohne Regulator und Aufsätze sind vorbei. Der Gesundheit Ihrer Haare zuliebe, sollten Sie sich von altmodischen Haartrocknern, die lediglich einen Knopf zum An- und Ausschalten besitzen, verabschieden. Denn nicht nur das richtige Haare föhnen will gelernt sein, sondern auch das Arbeitsgerät muss passen.
Da heute jeder weiß, dass zu starke Hitze für Spliss und stumpfes Haar mitverantwortlich ist, sollten Sie beim Föhnkauf darauf achten, dass die Wärmeregulierung möglich ist. Mindestens zwei Wärmestufen und eine Kaltluftstufe sollte ein moderner Haartrockner unbedingt vorweisen können. Außerdem sollte sich die Stärke des Gebläses einstellen lassen. Denn je nach Haardicke benötigen Sie ein schwächeres oder ein stärkeres Gebläse.
Ein guter Haarföhn punktet zusätzlich mit verschiedenen Aufsätzen. Der Düsenaufsatz eignet sich optimal für die Arbeit mit der Rundbürste. Mit dem Diffusoraufsatz stylen Sie natürlich gelocktes Haar. Und ein Rolls Royce unter den Haartrocknern ist natürlich der Föhn mit Ionentechnik. Denn er trocknet sanft und schonend und verhindert, dass sich die Haarpracht statisch auflädt.
Haare glatt föhnen
Damit Sie beim Haare glatt föhnen nicht gleichzeitig die Haarpracht platt föhnen, müssen sie Einiges beachten:
- Beginnen Sie niemals direkt nach dem Haarewaschen, die tropfende Mähne mit dem Haartrockner zu bearbeiten. Trocknen Sie immer zuerst mit einem weichen Frotteehandtuch vor. Dazu rubbeln Sie nicht, sondern legen Ihre Haarlängen zwischen zwei Handtuchhälften und drücken sie sanft aus.
- Erst wenn die Haarpracht vorgetrocknet ist, darf sie entwirrt werden. Verwenden Sie dazu einen grobzinkigen Kamm und beginnen Sie stets bei den Haarspitzen. Wenn Sie sich langsam bis zum Ansatz hocharbeiten, vermeiden sie ein Verknoten und müssen nicht rupfen.
- Bevor Sie mit dem Haartrockner loslegen können, muss nun noch der Hitzeschutz aufgebracht werden. Sprühen Sie den Hitzeschutz gleichmäßig und mit genug Abstand auf. Anschließend verteilen Sie ihn mithilfe des Kamms in allen Haarlängen.
- Nun dürfen Sie mit dem Haare föhnen beginnen. Stellen Sie dazu den Haartrockner auf kalt und halten Sie den Mindestabstand von 20 Zentimetern zum Kopf unbedingt ein.
- Wenn die Haare fast trocken sind, schalten Sie die Hitze höher und trocknen sie mit warmer Luft fertig.
- Achten Sie jedoch darauf, die Temperatur nicht zu hoch zu wählen. Ist die Wärme auf der Kopfhaut unangenehm, ist die Luft auch für die Haarpracht zu heiß. Am besten prüfen Sie die Temperatur auf Ihrem Handrücken. Nur wenn sie dort erträglich ist, wird sie die Gesundheit der Haare nicht gefährden.
- Bearbeiten Sie jede Strähne einzeln und verwenden Sie zum Stylen der Mähne niemals eine Bürste mit Metallborsten oder mit Metallkern. Durch die Hitze kann sich das Metall sehr stark aufheizen und schadet Ihrer Haarpracht. Bürsten mit einer Teflonbeschichtung eignen sich am besten, denn sie sorgen dafür, dass beim Kämmen nichts kleben bleibt.
- Halten Sie während des Haaretrocknens den Föhn stets in Bewegung. Dadurch vermeiden Sie, dass die Hitze stets auf den gleichen Punkt trifft und die Haarpracht schädigt.
- Um zu verhindern, dass die Frisur nach dem Haaretrocknen wie angeklebt wirkt, dürfen Sie niemals glatt von oben nach unten föhnen.
- Als Finish, wenn die Haare bereits trocken sind, stellen Sie den Föhn nochmals auf kalte Luft. Dadurch erhält die Haarpracht einen schönen Glanz und die Haaroberfläche wird entkräuselt.
Haare richtig föhnen mit der Rundbürste
Die passende Bürste verwenden: Rundbürste ist nicht gleich Rundbürste. Beim Kauf des Arbeitsgerätes sollten Sie zwei Dinge beachten:
- Weder die Bürste noch die Borsten sollten aus Metall sein. Verwenden Sie eine Rundbürste mit Wildschweinborsten, die das Haar schont.
- Die Bürstengröße muss zur Haarlänge passen. Dabei gilt, je länger die Haarpracht umso größer sollte die Bürste gewählt werden.
Strähne für Strähne: Versuchen Sie, alles gleichzeitig zu trocknen, werden Sie rasch den Überblick verlieren. Dadurch bekommen einzelne Strähnen zu viel Hitze ab, andere wiederum werden vergessen. Daraus im Anschluss eine tolle Frisur zu stylen, dürfte schwerfallen. Arbeiten sie strähnenweise. Damit Ihnen während des Föhnens der Haarsträhne die übrigen Haare nicht im Weg hängen, werden sie mit einer oder mehreren Haarspangen auf die andere Seite gesteckt.
Im Nacken anfangen: Starten Sie das Föhnen mit der Nackenpartie. Dazu teilen Sie die Haarpracht, je nach Haardicke, in mehrere Strähnen auf. Achten Sie darauf, dass die zu bearbeitende Strähne stets schmaler ist, als Ihre Rundbürste breit. Sie rollen zuerst die Haarsträhne komplett auf die Rundbürste auf. Nur beim Abrollen der Bürste kommt der Föhn zum Einsatz. Während Sie mit dem Haartrockner auf die Strähne blasen, müssen Sie das Gerät so halten, dass der Luftstrom in Bürstenrichtung verläuft. Dadurch vermeiden Sie ein Aufrauen und das Stylingergebnis wird besser und glänzender ausfallen.
Abwechselnd warm und kalt föhnen: Die Faustregel heißt: KALT – WARM – KALT. Jede Haarsträhne wird also dreimal mit Bürste und Föhn bearbeitet. Sie starten mit kalter Luft, bis die Haare fast trocken sind. Dann beginnen Sie mit der Rundbürste und die Strähnen werden bei warmer Luft über die Bürste gerollt. Und zum Schluss verleiht ein Finish mit kalter Luft herrlichen Glanz.
Fertig föhnen: Sind Sie mit der Nackenpartie zufrieden, fahren Sie mit den beiden Seitenpartien fort und gestalten erst ganz zum Schluss das Deckhaar.
Das Finish: Um mithilfe der kalten Luft für einen seidigen Glanz und eine entkräuselte Haaroberfläche zu sorgen, sprühen Sie Haarfestiger ins Haar. Dann stellen Sie den Föhn auf kalte Luft und während Sie mit der Rundbürste kämmen, beblasen Sie alle Strähnen mit dem kalten Luftstrom.
Tipp: Um ein Verwirbeln vermeiden, halten Sie den Haartrockner in einem Winkel von 45 Grad.
Haare richtig föhnen für Volumen
Auch wenn Sie sehr feines Haar haben und nicht mit einer dicken Mähne gesegnet sind, müssen Sie auf Volumen nicht verzichten, wenn Sie folgende Tipps beherzigen:
- Halten Sie den Haartrockner stets in Bewegung. Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass sich viel Luft zwischen Ihren Haaren sammeln kann. Je mehr Luft Sie in die Haare blasen, umso mehr Volumen erhalten Sie.
- Bevor der Föhn zum Einsatz kommt, besprühen Sie Ihre Mähne nicht nur mit Hitzeschutz, sondern auch mit einem Volumenspray. Tragen Sie zuerst den Hitzeschutz auf, den Sie auf den noch feuchten Kopf sprühen und anschließend mit dem Kamm verteilen. Für das Volumenspray teilen Sie die Haarpracht in einzelne Strähnen. Halten Sie die jeweilige Strähne nach oben und sprühen Sie dann das Spray direkt auf den Haaransatz.
- Nun haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder Sie arbeiten sofort mit der Rundbürste oder Sie föhnen über Kopf:
Erste Variante: Wickeln Sie die Haarsträhne auf eine Rundbürste, sodass die Strähne dabei in einem 90-Grad-Winkel zum Kopf liegt. Föhnen Sie die aufgewickelte Strähne mit warmer Luft und lassen Sie sie anschließend mithilfe von kalter Luft auf der Bürste auskühlen. Erst dann ziehen sie die Bürste heraus. Alternativ zur Rundbürste, können Sie die Haare auf große Lockenwickler drehen und dann, wie beschrieben verfahren.
Zweite Variante: Halten sie während des Föhnens den Kopf nach unten. Wenn sie dabei den Kopf leicht schräg halten, vermeiden Sie, dass sich die Schuppenschicht zu sehr aufstellt. Das Überkopfföhnen birgt mehrere Vorteile. Einerseits werden dadurch die Haare am Ansatz leicht aufgestellt, was für ein größeres Volumen sorgt. Und andererseits wird auf diese Weise das strapazierte Deckhaar erst zum Schluss mit dem Haartrockner bearbeitet und hat so länger Zeit auf natürliche Weise an der Luft zu trocknen. Wenn Ihre Mähne nur noch 20 Prozent Restfeuchte aufweist, ziehen Sie sie strähnenweise stramm über eine möglichst dicke Rundbürste. Föhnen Sie dabei eine leichte Innenwelle. Achten Sie jedoch darauf, die Bürste nicht zu dünn zu wählen, sonst dreht sich anschließend die gesamte Frisur nach innen.
Lockige Haare richtig föhnen
Nicht zu heiß föhnen: Achtung, Locken sind besonders hitzeempfindlich. Arbeiten Sie nur mit kalter und mäßig warmer Luft. Verwenden Sie eine zu hohe Föhntemperatur, verwirbeln Ihre Locken und die Frisur sieht im Anschluss ungepflegt und zerzaust aus.
Nicht ganz trocken föhnen: Wie auch beim glatten Haar, beginnen Sie das Trocknen mit kalter Luft. Halten Sie stets einen Abstand von 20 Zentimetern zwischen Kopf und Haartrockner ein. Föhnen Sie solange, bis die Haarpracht nur noch eine Restfeuchte von circa 20 Prozent aufweist. Dann verwenden Sie einen Haarschaum, der speziell für Locken geeignet ist. Kneten Sie den Schaum sorgfältig ein, bevor Sie mit mäßig warmer Luft zu Ende föhnen.
Mit Diffusor fertig trocknen: Damit Ihre Lockenpracht ein frisches, lockiges Styling erhält, legen Sie die Haarlängen auf den Diffusor. Blasen Sie die lauwarme Luft direkt in die Locken. Besitzen Sie keinen Diffusoraufsatz, föhnen Sie die Haarlängen abwechselnd von vorne nach hinten und dann von hinten nach vorne. Wiederholen Sie diesen Vorgang so oft, bis alle Locken vollständig getrocknet sind. Das Gebläse sollten Sie möglichst schwach einstellen, um ein verknoten der Lockenpracht zu vermeiden.
Mit den Händen kneten: Kämmen Sie Ihre Locken weder während des Föhnens noch im Anschluss an das Haaretrocknen durch. Damit sie möglichst locker und natürlich fallen, werden lockige Haare nur mit den Händen geknetet. Allerdings sollten Sie mit dem Kneten bereits während des Föhnens beginnen. Mit etwas Haarcreme verleihen Sie der fertigen Lockenfrisur einen wunderschönen Glanz.
Pflege und Styling Tipps speziell für die Lockenmähne finden Sie auf der Seite Locken stylen