Hausmittel gegen trockene Haare
Während fettiges Haar strähnig und formlos am Kopf herabhängt, stehen trockene Haare glanzlos und spröde vom Kopf ab. In beiden Fällen lässt sich keine hübsche Frisur zaubern und von Haarpracht oder wallender Mähne kann keine Rede sein. Im Gegenteil, auch das trockene Haar sieht ungesund und ungepflegt aus. Vernachlässigt ist es zwar in der Regel nicht, aber krank. Denn die stumpfen Haare leiden unter Feuchtigkeitsmangel. Der kann zwei Ursachen haben:
Entweder wurde dem Haar die Feuchtigkeit entzogen, oder es wurde an der Aufnahme von Feuchtigkeit gehindert. Das mag an Umwelteinflüssen liegen, wie beispielsweise starker Sonneneinstrahlung oder salzigem oder chlorhaltigem Badewasser. Es können aber auch falsche Pflegeprodukte, Überpflegung, oder aggressive Stylingmittel zum trockenen Haar beitragen. Sobald Sie herausgefunden haben, woher Ihr Haarproblem rührt, sollten Sie mit der Pflege beginnen.
Und gerade die ist bei trockenem Haar besonders wichtig. Da reicht es nicht, nach dem Haarewaschen eine Feuchtigkeitsspülung anzuwenden. Mindestens einmal pro Woche benötigen Sie eine Haarkur oder eine Haarmaske. Da das trockene, strapazierte Haar oft sehr empfindlich reagiert, sollten Sie Ihre Pflegemittel genau auf Ihr Haarproblem abstimmen. Die besten Erfolge werden Sie mit einer selbst gemachten Haarkur erzielen, dessen Inhaltsstoffe Sie nach Ihren individuellen Bedürfnissen auswählen können.
Tipps gegen trockene Haare
- Falsches Shampoo: Manchmal kann die Lösung des Haarproblems so einfach sein. Wenn das Shampoo, das Sie benutzen, Silikone enthält, kann das schon die Ursache fürs glanzlose, feuchtigkeitsarme Haar sein. Denn, die in der Werbung gepriesenen Silikone legen sich wie ein Film um jedes einzelne Härchen. Das schützt zwar einerseits vor schädlichen Umwelteinflüssen und verleiht den Haaren zunächst Glanz und Vitalität. Auf Dauer jedoch wird dieser Silikonfilm mit jeder Haarwäsche ein bisschen dicker. Er lässt schließlich keine Feuchtigkeit mehr durch und die Haare trocknen aus. Verzichten Sie auf Silikone im Shampoo. Gesundes Haar glänzt von alleine. Um Silikone zu vermeiden, können Sie entweder beim Einkauf darauf achten, dass Ihr Haarwaschmittel keine Inhaltsstoffe mit der Endung "cone" oder "xane" enthält. Oder Sie stellen Ihr Shampoo selber her (siehe Shampoo selber machen).
- Nicht zuviel Chemie: Nicht nur die täglichen Pflegemittel beinhalten überflüssige, chemische Substanzen, auch beim Tönen oder Färben belasten wir unsere Haare mit Chemie. Da gerade die Stoffe, die unserem Kopfhaar die Farbe entziehen, auch Feuchtigkeit mitnehmen, sollten Sie das Umstylen oder Nachfärben der Haarpracht so selten, wie möglich in Angriff nehmen. Gönnen sie Ihren Haaren lange Ruhepausen, statt jeden herausgewachsenen Zentimeter sofort wieder nachzufärben.
- Viel Pflege: So unwahrscheinlich es klingen mag, aber auch ein Zuviel an Pflege kann verantwortlich sein, für Ihr Haarproblem. Wenn Sie nach jeder Haarwäsche einen Conditioner einwirken lassen und sich einmal wöchentlich eine Haarkur gönnen, ist das ausreichend. Die Haare alle zwei bis drei Tage mit Pflegeprodukten zu überschütten, wirkt sich ebenfalls negativ aus. Sie bringen damit nicht nur den natürlichen pH-Wert Ihrer Kopfhaut durcheinander, sondern laufen auch Gefahr, dass die Haarlängen durch zuviel Pflegesubstanzen beschwert werden.
- Zu häufiges Waschen: Und da nicht nur in den zusätzlichen Pflegeartikeln, sondern schon im Shampoo Stoffe enthalten sind, die Ihren pH-Wert aus dem Gleichgewicht bringen können, kann sogar ein zu häufiges Haarewaschen zu trockenem und sprödem Haar führen. Ist ein basischer pH-Wert die Ursache für Ihr Haarproblem, können Sie eventuell mit einer sauren Rinse Abhilfe schaffen. Gießen Sie dazu nach dem Waschen einfach einen Liter lauwarmes Wasser vermischt mit drei Esslöffeln Essig als Haarspülung über Ihren Kopf.
- Zu viel Salz oder Chlor: Sommerzeit ist Badezeit. Wer nicht ans Meer kann, besucht so oft, wie möglich das heimische Schwimmbad. Aber sowohl das Meerwasser, wie auch das Schwimmbadwasser lassen unsere Haare austrocknen. Während es im Schwimmbad das Chlor ist, das der Haarpracht übel mitspielt, ist es im Ozean das Salz. Salz absorbiert einerseits die Feuchtigkeit. Andererseits setzen sich die Salzkörnchen auf den Haaren ab und wirken dort wie viele kleine Lupen, die das Sonnenlicht anziehen und verstärken. Spülen Sie daher nach jedem Gang ins Wasser Ihren Kopf gründlich ab.
- Zu viel Sonne: So sehr wir auch die Sonne lieben und ihre Wärme genießen, so schädlich kann das UV-Licht sein. Dass wir, um den Sonnenbrand und seine Folgen zu vermeiden, die Haut im Sommer schützen müssen, ist mittlerweile wohl jedem bekannt. Aber auch unsere Haare reagieren gestresst auf eine starke Sonneneinstrahlung. Wer sich daher im Sommer viel in der Sonne aufhält, sollte seinen Kopf mit einem Kopftuch oder einem Sonnenhut schützen. Auf diese Weise können sie trockenes, sprödes Haar vermeiden.
Hausmittel gegen trockene Haare und Kopfhaut
Ein altbekanntes Hausmittel gegen spröde Haare und trockene Kopfhaut ist das Olivenöl. Das gesunde Salatöl kann mit einem hohen Gehalt an Vitamin E punkten und hat zahlreiche Antioxidantien aufzuweisen. Es repariert die äußere Schicht des einzelnen Haares und sorgt auf diese Weise, für einen besseren Feuchtigkeitserhalt.
- Für die selbst gemachte Olivenölkur waschen Sie Ihren Kopf mit einem milden, silikonfreien Shampoo.
- Trocknen Sie anschließend Kopf und Haare mithilfe eines Frotteehandtuchs. Rubbeln und wringen Sie dabei nicht, sondern drücken Sie lediglich das Wasser ins Handtuch.
- Anschließend geben Sie wenige Tropfen Olivenöl auf eine Handfläche und verreiben sie mit der anderen Hand.
- Mit den öligen Händen fahren Sie sich dann so lange durch die handtuchtrockenen Haarlängen, bis jedes Härchen ein bisschen Öl abbekommen hat.
- Bearbeiten Sie dabei zuerst die eine Seite des Kopfes und anschließend die andere.
- Beginnen Sie jeweils oben, am Haaransatz und arbeiten Sie sich langsam und gründlich bis nach unten in die Haarspitzen.
- Wenn Sie mit den Haarlängen fertig sind, massieren Sie zum Abschluss mit Ihren Fingerspitzen ein kleines bisschen Olivenöl in die Kopfhaut ein.
- Dann setzen Sie eine Duschhaube auf und wickeln sich ein wärmendes Handtuch um den Kopf.
- Unter Ihrer Kopfsauna lassen Sie die Olivenölkur mindestens 3 Stunden einwirken.
- Anschließend waschen Sie das Öl mit lauwarmem Wasser und einem Shampoo, das keine Silikone enthält, gründlich aus.
- Noch mehr Haarpflege Rezepte mit Olivenöl finden Sie auf der Seite: Olivenöl für die Haare
Hausmittel gegen trockene Haare und Spliss
Auch bei Haarproblemen kann ein Ernährungsfehler die Ursache sein. So ist Proteinmangel beispielsweise ein häufiger Faktor, der unter anderem zu trockenen Haaren führt. Diese Mangelerscheinung sollten Sie mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung bekämpfen. Aber auch von außen können sie zusätzlich das Problem angehen. Unterstützen Sie die richtige Ernährung durch Pflegemittel, die Ei, Buttermilch, Milch oder Quark enthalten. Aber Achtung: Durch zu viel Eiweiß von Außen verwandelt sich die Wirkung ins Gegenteil!
Für eine proteinhaltige Haarkur mit Buttermilch und Quark benötigen Sie folgende Zutaten: 250 ml Buttermilch und 100 g Magerquark.
- Geben sie den Quark in eine Schüssel.
- Gießen sie die Milch dazu und
- verrühren Sie beide Zutaten gründlich.
- Anschließend tragen Sie das Hausmittel vom Haaransatz bis in die Spitzen auf.
- Umwickeln Sie Ihren Kopf zuerst mit Frischhaltefolie und dann
- mit einem wärmenden Frotteehandtuch.
- Machen Sie es sich gemütlich und lassen Sie die Kur circa 20 Minuten einwirken.
- Anschließend nehmen Sie den Handtuch-Turban ab, entfernen die Frischhaltefolie und spülen die Haarkur mit reichlich lauwarmem Wasser aus.
Eine weitere Haarkur finden Sie hier: Haarmaske gegen Spliss selber machen
Ein besonders effektives Zitronen-Honig-Shampoo gegen trockenes Haar können Sie sich aus einem Ei, einem Teelöffel Honig, dem Saft einer halben Zitrone und Olivenöl selber herstellen. Vermischen Sie dazu das verquirlte Ei mit dem Honig. Dann geben Sie den Zitronensaft dazu und mischen einen Teelöffel Olivenöl unter.
Brausen Sie Kopf und Haarlängen gründlich mit lauwarmem Wasser ab. Geben Sie anschließend das DIY-Shampoo auf den nassen Kopf und massieren Sie es gut in die Haarlängen ein. Warten Sie ein paar Minuten, damit das Shampoo seine Wirkung voll entfalten kann, und spülen Sie es anschließend mit viel lauwarmem Wasser wieder aus.
Ein Rezept für einen Shampoo-Bar finden Sie hier: Shampoo-Bar selber machen
Hausmittel gegen trockene Spitzen
Gerade die Haarspitzen sind es, die häufig am wenigsten Feuchtigkeit abbekommen. Dadurch werden sie rasch spröde. Spliss ist die unangenehme Folge, die es zu vermeiden gilt. Um die Spitzen gesondert zu verwöhnen, sind Jojobaöl und Kokosöl gut geeignet. Das Kokosöl sorgt, dass sich die Schuppen des Einzelhaares anlegen und die Feuchtigkeit eingeschlossen werden kann.
- Feuchten Sie Ihre Haarspitzen mit etwas lauwarmem Wasser an.
- Nun schmelzen Sie ein kleines Stückchen Kokosfett (Kein Palmin Soft) im Wasserbad oder in Ihrer Hand. Die Mikrowelle sollten Sie nicht benutzen, da durch die zu starke Hitze wertvolle Inhaltsstoffe des Kokosöls zerstört werden.
- Dann verreiben Sie das geschmolzene Fett zwischen den Fingerspitzen beider Hände und
- verteilen es gründlich in den feuchten Haarspitzen.
- Lassen Sie das Kokosöl mehrere Stunden einwirken, bevor Sie es mit viel lauwarmem Wasser wieder auswaschen.
- Weitere Anleitungen, wie Sie Ihren Haaren Gutes tun können: Kokosöl für die Haare
Auch Jojobaöl ist ein probater Feuchtigkeitsspender bei trockenem Haar. Ein Rezept für ein Haaröl aus Jojobaöl und Walnussöl finden Sie auf dieser Seite: Haaröl selber machen