Epilieren: eingewachsene Haare
Dass Haare einwachsen kann an jeder Körperstelle passieren, nur nicht an den Handinnenseiten und den Fußsohlen, denn da wachsen keine Haare. Prädestiniert dafür sind jedoch die Stellen des Körpers, an denen die Haare ab und zu entfernt werden. Das kann durch eine Rasur geschehen, oder durch Epilieren oder Waxing.
Jedes Körperhaar endet in einer Haarwurzel, die von einem Follikel umgeben ist. Wird das Haar kurz unter der Hautoberfläche abgeschnitten oder abgerissen, kann es dazu kommen, dass es seinen Weg durch die Haut nicht mehr nach draußen findet. Das passiert am leichtesten, wenn die Poren verstopft sind. Dann wächst es unter der Haut weiter, parallel zur Hautoberfläche.
Weil das nicht so gehört, wird das Haar von der Haut abgekapselt und mit der Zeit abgestoßen. Sind aber durch eine winzigkleine Verletzung Bakterien in die Haut eingedrungen, entzündet sich die Haarwurzel dieses Haares und es entsteht ein kleiner Eiterknubbel mit einem roten Hof.
Nach dem Epilieren eingewachsene Haare
Beim Epilieren werden die Härchen an der Wurzel ausgerissen. Wird der Epilierer falsch angesetzt oder sind die Haare zu lang, kann das Epiliergerät nicht richtig greifen und reißt die Haare zu weit oben ab. Das kann zur Folge haben, dass schon nach kurzer Zeit wieder Haarstoppeln zu sehen sind. Können die Haare nicht durch die Haut stoßen, wachsen sie ein.
Aber nicht nur durch Fehler beim Epilieren findet das Haar seinen Weg durch die Hautoberfläche nicht mehr. Auch wer alles beachtet, muss unter Umständen circa eine Woche danach feststellen, dass an manchen Stellen kleine Pusteln entstehen. Wenn sich darum ein roter Hof bildet und sich Eiter darin sammelt, hat sich die Haarwurzel des eingewachsenen Haares entzündet.
- Behandeln Sie nur dann selbst, wenn es noch nicht zu einer Entzündung gekommen ist.
- Verwenden Sie nur sterile Geräte (Pinzette, Nadel) und schieben Sie, wenn die Entzündung nicht vorübergeht, den Arztbesuch nicht auf die lange Bank.
- Aus einer kleinen Haarwurzelentzündung kann im Ernstfall, wenn sich auch das umliegende Gewebe entzündet, ein Abszess oder ein Furunkel werden.
Was hilft gegen entzündete Haarwurzeln?
Weil die Entzündung der Haarwurzel durch Bakterien hervorgerufen wird, müssen Sie die Übeltäter beseitigen. Desinfizieren Sie zunächst die entzündete Stelle und behandeln Sie anschließend die Entzündung mit einer antibiotischen Salbe. Sollten Sie die Haarwurzelentzündung nicht in den Griff bekommen, müssen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
- Zugsalbe: Befindet sich die Haarwurzelentzündung noch im Anfangsstadium, lässt sie sich mit Zugsalbe behandeln.
- Teebaumöl: Alternativ greifen Sie zu Hausmitteln, wie beispielsweise dem Teebaumöl. Das pflegt nicht nur die Haut, sondern wirkt gleichzeitig antibakteriell. Das Öl wird dabei vorsichtig mithilfe eines Wattestäbchens auf die betroffene Stelle getupft.
- Kamille: Ebenfalls hilfreich sind warme Kompressen mit Kamille. Brühen Sie einen starken Kamillentee auf, lassen Sie ihn etwas abkühlen und tauchen Sie dann ein sauberes Baumwolltuch in den Tee. Das vollgesaugte Tuch legen Sie vorsichtig auf die entzündete Stelle.
- Schüssler Salze: Unterstützend können Sie auch die Schüssler Salze Nummer 1, 11 und 12 verwenden, die Sie entweder einnehmen oder mit Wasser zu einem Brei vermischt, auftragen.
Eine Epilation ist an der betroffenen Stelle zu vermeiden. Erst wenn die Haarwurzelentzündung vollständig abgeklungen ist, können Sie auch an dieser Stelle wieder die Haare entfernen.
Epilieren: Eingewachsene Haare vermeiden
Besonders wenn Sie wissen, dass Sie zu eingewachsenen Haaren neigen, sollten Sie versuchen, Vorbeugemaßnahmen zu ergreifen:
- Richtig epilieren: Die wichtigste Voraussetzung ist, dass Sie Ihr Epiliergerät richtig aufsetzen, damit die Pinzetten die kleinen Härchen gut greifen und mit einem Ruck an der Wurzel herausziehen können. Wenn die Haare bei der Epilation nicht abbrechen, ist schon der erste Schritt zur Vorbeugung gegen eingewachsene Haare getan.
- Richtige Haarlänge: Auch die Haarlänge sollte passen, denn zu lange Haare brechen beim Epilieren gerne ab. Außerdem muss der Epilierer mehr Kraft aufwenden, um die langen Haare auszureißen. Dadurch kann es passieren, dass der Haarfollikel verändert wird und das nachfolgende Haar schräg zur Hautoberfläche wächst. Achten Sie beim Epilieren auf eine Haarlänge zwischen drei und fünf Millimetern.
- Peeling: Damit die Poren nicht verstopfen und alle Haare ungehindert den Weg durch die Hautoberfläche finden, sollten Sie außerdem regelmäßige Hautpeelings in Ihre Körperhygiene einbeziehen. Auch am Tag vor der Epilation ist es ratsam, die Haut durch ein sanftes Peeling von abgestorbenen Hautschuppen zu befreien.
- Creme, warmes Wasser, Massage: Vermeiden Sie an dem Tag der Haarentfernung die Hautpflege mit fett- oder ölhaltigen Cremes und bereiten Sie Ihre Haut mit einem warmen Bad oder einer warmen Dusche auf das Epilieren vor. Eine durchblutungsfördernde Massage ist ebenfalls hilfreich. Sie erleichtert dem Epilierer das Herausziehen der Härchen und beugt auf diese Weise eingewachsenen Haaren vor.
- Hautpflege danach: Nach dem Epilieren sollten Sie die Nachpflege der Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden, fettfreien Lotion ebenfalls nicht vergessen. Außerdem ist es wichtig, dass Sie enge und synthetische Kleidung vermeiden. Tipps und Pflegerezepte finden Sie auf der Seite: Nach dem Epilieren
- Richtiger Epilierer: Die Wahl des Epiliergerätes trägt ebenfalls zum Vorbeugen gegen eingewachsene Haare bei. Investieren Sie lieber etwas mehr Geld und kaufen Sie einen hochwertigen Epilierer, der Ihnen durch verschiedene Aufsätze eine schonende Behandlung der Haut ermöglicht. Ein Billiggerät geht oft nicht so sanft mit Ihrer Haut um.
Eingewachsene Haare richtig behandeln
Wenn Sie feststellen, dass trotz aller Vorbeugung ein Haar eingewachsen ist und es sich nicht entzündet hat, können Sie es in Eigenregie auf den richtigen Weg zurückführen. Sie benötigen dazu eine feine Nähnadel, eine spitze Pinzette, Wattepads und reinen Alkohol aus der Apotheke:
- Sterilisieren Sie Ihre Arbeitsgeräte. Das heißt, legen Sie sowohl die Nadel, wie auch die Pinzette für ein paar Minuten in den reinen Alkohol.
- Anschließend geben Sie ein wenig Alkohol auf ein Wattepad und desinfizieren damit die Stelle der Haut, an der sich das eingewachsene Haar befindet. Dabei dürfen Sie ruhig großzügig arbeiten und die Umgebung des Haares ebenfalls desinfizieren.
- Nehmen Sie nun die Nadel und tragen Sie vorsichtig die oberen Hautschichten ab, bis Sie bei dem eingewachsenen Haar angelangt sind. Halten Sie dabei die Nadel möglichst flach, sodass Sie sich keine unnötigen Hautverletzungen zufügen.
- Sobald das Haar an der Hautoberfläche spitzt, ziehen Sie es mithilfe der Pinzette ein wenig nach oben und geben ihm damit die richtige Wuchsrichtung vor.
- Entfernen Sie das Haar nicht, denn sonst kann es passieren, dass nachfolgende Härchen ebenfalls einwachsen.
- Im Anschluss können Sie die behandelte Hautstelle nochmals desinfizieren, um eine Entzündung zu vermeiden.
Achtung_ Diese Behandlung ist nur angeraten, wenn noch keine Entzündung vorliegt und wenn das Haar nicht allzu tief unter der Hautoberfläche sitzt. Können Sie das Härchen nicht mit der Pinzette nach oben ziehen, lassen Sie das Problem vom Fachpersonal in einem Kosmetikstudio beheben. Ist die Haarwurzel bereits entzündet, sollten Sie den Arzt aufsuchen.